- Gedanken von der Tribüne - während eines Bundesligakampfes




Der ganze Kampf ist furchtbar knapp, es geht immer einen Ring hin und her.
Bei jeder 9,9 verspürt man die Lust irgendetwas zu zerquetschen.
Was hat der Gegner klar ´ne 10,0 ich sehe es,
brauch`s aber nicht,
das „Ooh“ von der Tribüne sagt alles.

Da fällt mir nur das böse Wort ein “Sche...“ .

Auf der Tribüne ist megamäßig was los, egal, das ist für alle Schützen gleich.

Es geht voran - 5 Zehner in Folge, wer sagt`s denn, es geht doch.
Jetzt aber zur Beruhigung eine 9,9 hinterher. Die Augen verdrehen sich sosehr,
dass nur noch das Weiße zu sehen ist.

Erstmal ablegen.

Ein Schluck Wasser und weiter geht’s 10, 10, 10 , jetzt nur noch ein Schuss
und dann wäre das Unentschieden erreicht und ein „Stechschuss“ da.

Mist, er will nicht raus.

Leg ich ab? Nein ich bin ganz ruhig, aber ich muss die Zehn treffen.
Tick Tack Tick Tack
die Zahlen des Countdown werden immer niedriger.

Ruhe bewahren ist die Devise.

Von der Tribüne, die Fans feuern mich an, gehen die Sirenen los ...
„Will mich einer holen?“.
Ich lege nicht ab, bin gut drin, dann eine Stimme aus dem Hintergrund, nein aus dem Lautsprecher „noch 30 Sekunden“.

Zusammenreißen.

20 Sekunden - ich bin ruhig
15 Sekunden - der Finger zuckt
0,2 Sekunden später - ein gelber Kreis leuchtet auf dem Display

Da ist es wieder, das böse Wort „Sche...“. Es ist vorbei.

Tonnen purzeln von meinen Schultern und ich spüre meinen Puls.

Was für ein Sport.

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Die Zuschauer beim Schießen kennen dieses Kribbeln, diese Anspannung.
Sie sind meist selbst aktiv und können sich, egal welches Leistungsniveau,
sicherlich in die Schützen hineinversetzen.

Sie haben ihn schon alle erlebt - „den letzten Schuß“


(c) 2004 . Dieser Text darf unter Angabe der Quelle gerne genutzt werden.


Nur das Beste und immer "gut Schuss"
wünscht euch allen

Hermi der SHOOTINGFAN

www.shootingfan.com

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